Historie

Aus Liebe zu Chopin - Stadtklänge mit Warren Mailley-Smith im Jüdischen Museum (erstellt am 06.10.2015 von Dorstener Zeitung Jäschke)


DORSTEN. Dass das Klavier-Konzert von Warren Mailley-Smith im Jüdischen Museum am Sonntagnachmittag so gut besucht sein würde, damit hatte der Freundeskreis Crawley wohl nicht gerechnet, als er bei den 5. Dorstener Stadtklängen zum Konzert mit dem britischen Pianisten einlud. Sogar Bürgermeister Tobias Stockhoff blieb als Zuhörer nur noch ein Platz auf dem Boden übrig. Mailley-Smith sei ein Ausnahmepianist, der sein Publikum in den Bann ziehe, pries Marita Kipinski, 1. Vorsitzende des Freundeskreises Crawley, den aus Dorstens Partnerstadt stammenden Musiker an. Rondo zu Beginn Und wie von ihr vorhergesagt gelang es ihm auch bei seinem zweiten Besuch in Dorsten, das Publikum mit seinen Interpretationen von einigen Werken Frédéric Chopins – meist Tänzen – zu begeistern. Das Konzert begann mit einem von Chopins ersten Werken. Das Rondo zeigt Chopins Liebe zur Oper und diese Liebe schien Mailley-Smith bei seinem Spiel auch zu teilen. In seiner Mimik war abzulesen, wie viel ihm die Musik Chopins bedeutet. Unterschiede aufgezeigt An diesem Abend in Dorsten wollte er „die Unterschiede zwischen den verschiedenen Werken Chopins aufzeigen“. Dazu spielte er eine Reihe von Polonaisen, die als der Tanz des polnischen Adels gelten, und Mazurken, der Tanz der einfachen Leute, wobei Mailley-Smith auch sein Improvisationstalent unter Beweis stellte. Die Musik zeugte zum einen von Heldenmut und Optimismus, stellte auf der anderen Seite aber auch große Traurigkeit dar. Der englische Pianist führte selbst auf Deutsch durch den Abend und lächelte das Publikum entschuldigend an, wenn er doch mal ins Englische wechseln musste. Über Chopin sagte der Pianist: „Er schrieb eine einmalige Kombination von Poesie, Virtuosität und wunderschönen Melodien.“ Diese Kombination drückt sich bei Chopin in einem hohen technischen Anspruch aus. Dabei wusste Mailley-Smith seine Zuhörer mitzureißen, sodass er sogar schon zur Pause mit Standing Ovations belohnt wurde. Zum Schluss spielte er noch eines der bekanntesten Werke Chopins: Die Nocturne op 9, No.1 Es-Dur. Diese gefühlvolle Klavier-Romanze ließ das Publikum regelrecht in der Musik versinken, weil es einen Kontrast zu den zuvor fröhlichen Tänzen schuf.


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