Historie

Dorsten ist wichtiger als Olympia (erstellt am 06.08.2012 von Anna Blaswich WAZ)


30 Engländer sind bis Sonntag zu Besuch in Dorsten. Dorsten. Zwischen Crawley und Dorsten besteht seit 39 Jahren eine enge Freundschaft. Bis Sonntag sind 30 Engländer zu Gast. Dass sie mehr verbindet als eine lose Partnerschaft auf dem Papier, zeigte allein schon der Reisebus, mit dem die 30 Gäste aus der englischen Stadt Crawley auf dem Platz vor dem Dorstener Rathaus Halt machten. Wie bei einem Fanbus verkündeten Großbuchstaben hinten im Fenster „Dorsten und „Crawley“. Und dieser Eindruck passt. Die Besucher aus Crawley sind Fans von Dorsten  vor allem von den Dorstenern und andersrum ist es genauso. Seit 39 Jahren sind die Städte Partnerstädte, und seitdem gibt es auch die jährlich abwechselnden Besuche. Und auch heute sind Städtepartnerschaften noch von großer Wichtigkeit, ist sich die erste Vorsitzende des Freundeskreises Crawley Marita Kipinski sicher. „Es ist eine gute Möglichkeit der Begegnung. Dadurch, dass man in den Familien wohnt, lernt man sich im Laufe des Aufenthaltes tatsächlich kennen. Vorurteile werden sofort abgebaut. Das geht nicht so schnell, wenn man stattdessen in einem Hotel wohnt. Fremd sind sich die Besucher aus Crawley und die Dorstener schon lange nicht mehr. Familiär und freundschaftlich plauderten sie sofort über das Programm der kommenden Woche. Denn in den sieben Tagen, die die englischen Gäste hier verbringen, wird viel unternommen. Gestartet wurde gestern mit einem Stadtrundgang. Auf den Ausflug am morgigen Mittwoch freut sich die 54-jährige Jacky May ganz besonders. „Wir fahren nach Köln. Ich liebe Köln. Es liegt so herrlich am Rhein. - Mehr als nur Partnerstädte Schon seit 1994 nimmt sie am Austausch zwischen den Partnerstädten teil. In Crawley ist sie dafür zuständig, die deutschen Familien ihren Gastfamilien zuzuordnen. Mit ihrem Ehemann und den Kindern kommt sie gerne nach Dorsten. Grund dafür ist vor allem eines: „Ich habe hier Freunde gefunden. Wir kommen auch nicht nur alle zwei Jahre, sondern feiern gemeinsam Hochzeiten und Geburtstage. Unsere Kinder sind Freunde geworden, helfen sich beim Lernen der Sprachen. Iain Millar ist der Vorsitzende der Crawley Group. Der 71-Jährige schätzt die Einblicke, die das Konzept „Partnerstadt ermöglicht. „Als Tourist kommt man den Menschen nicht so nah. Hier kann man Freundschaften aufbauen. Ich finde es toll, dass auch der Kontakt zwischen Chören und Sportgruppen so eng ist. Zum Fahrradrennen beim Altstadtfest hatte Crawley eine Abordnung nach Dorsten geschickt. „Unsere sechs Radler haben zwar nichts gewonnen, aber sie wollen beim nächsten Mal wieder mitmachen. Dabei sein, ist ja das wichtige. Der olympische Gedanke ist präsent. Vor allem, da im nur 30 Kilometer von Crawley entfernten London gerade die Olympischen Spiele stattfinden. Dass die Engländer trotz des sportlichen Spektakels vor der eigenen Haustür nach Dorsten reisten, freut die stellvertretende Bürgermeisterin Christel Briefs. „Das zeigt das große Interesse an der Partnerschaft. Am Samstag steigt die große Farewell-Party im Antoniusheim mit Musik vom Duo Ouwe, das mit Querflöte, Gitarre und Akkordeon für Stimmung sorgt und vom Abschiedsschmerz ablenkt. Da werden dann vielleicht auch schon Pläne für das 40-jährige Partnerschaftsjubiläum geschmiedet. Einen Wunsch haben alle Beteiligten: „Es soll weiter gehen. Und über junge Leute würden wir uns sehr freuen, sagte Jacky May. Von Anna Blaswich


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