Historie
Warum denn in die Ferne schweifen…. Besichtigung Margarethenhöhe (erstellt am 23.08.2010 von Mechthild Rüller)
Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute – Interessante – ist so nah! Ganz unter
diesem Motto steht der erste Ausflug der Gäste aus unserer englischen Partnerstadt
Crawley. So geht gleich dach dem Empfang im Bürgermeisteramt am Montag die Fahrt nach
Essen, in die Europäische Kulturhauptstadt 2010, die als solche längst mehr zu bieten hat
als Kohlebergbau und rauchende Schlote. Margarethenhöhe heißt das Ziel, Essener
Gartenvorstadt mit ungebrochener Ausstrahlungskraft sei 1910 und bewertet als Denkmal von
europäischem Rang. Zwei hervorragend englisch sprechende Führer begleiten die
interessierten Zuhörer durch die grüne Siedlung freistehender Einfamilienhäuser,
Doppelhäuser und Häuserreichen. Engländer wie auch Deutsche sind überrascht von der
Vielfalt der Architektur. Keines der Häuser gleicht dem anderen, und die Siedlung besticht
durch geschwungene Giebel, Erker und Holzfensterläden. Margarethe Krupp, die seit dem Tod
ihres Mannes von 1902 bis 1906 die Geschicke
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bestimmte, legte am 1. Dezember 1906 aus Anlass der Hochzeit ihrer Tochter Bertha den
Grundstein zur Margarethenhöhe und begründete damit das anspruchsvolle Siedlungswerk. Sie
brachte in diese Stiftung das 50 ha große Siedlungsgelände und ein Bankkapital in der Höhe
von einer Million Mark ein, Im Gegensatz zum Werkswohnungsbau und zu sonstigen
Wohlfahrtseinrichtungen, richtete sich das Wohnungsangebot an die gesamte Essener
Bevölkerung, vorausgesetzt man verfügte über ein regelmäßiges Einkommen. Gemütlich
schlendern die Gruppen zum besonders sehenswerten „kleinen Markt“. Er wird von
Laubenganghäusern gesäumt und an seiner Stirnseite befindet sich das Gebäude der
ehemaligen Kruppschen Konsumanstalt. Als Wahrzeichen der Siedlung, so erfahren die
Besucher, gilt das die untere Schmalseite begrenzende Gasthaus „Margarethenhöhe“ von
1911. Ein Höhepunkt ist die abschließende Besichtigung einer Musterwohnung, die noch über
Ersteinrichtungsstandard verfügt und die für die damalige Zeit ungewöhnlich gute
Ausstattung dokumentiert. Alle Wohnungen haben bereits um 1920 eine Badewanne und ein WC
und zeichnen sich durch moderne Möbelentwürfe des Architekten Metzendorf aus. Voll gepackt
mit vielen neuen Erkenntnissen geht es dann zum eher gemütlichen Teil des Ausflugs über.
Kaffee und Kuchen erwarten die Gäste anschließend im nahe gelegenen Gasthaus Hülsmannshof.