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Neuer Standort für die englische Telefonzelle (erstellt am 15.06.2016 von akr - Dorstener Zeitung)


Nach 80 turbulenten Lebensjahren hat sie jetzt eine altersgerechte Unterbringung für ihren Lebensabend verdient: Die englische rote Telefonzelle glänzt seit vergangenem Sonntag mit dem dazugehörigen roten Briefkasten im Eingangsbereich des Alten- und Pflegeheims St. Anna, Kirchhellener Allee 111. Sie wurde feierlich übergeben. Die Telefonzelle war ein Geschenk der Stadt Crawley zum zehnjährigen Bestehen der Städtepartnerschaft im Jahr 1983. „Wir haben schon überlegt, ob wir für sie einen zusätzlichen Platz bei der Heimaufsicht beantragen müssen“, scherzt Heimleiter Jürgen Bernhardt, der sich für die „neue Heimbewohnerin“ als hübschen Blickfang ins Spiel gebracht hatte. Immer wieder hatte der Freundeskreis Crawley auf den bedauernswerten Zustand des Symbols britischer Ehrbarkeit hingewiesen. An ihrem alten Standort in der Recklinghäuser Straße war sie Sachbeschädigungen wehrlos ausgesetzt: Das Glas zerborsten, mit Aufklebern verschandelt bot das einstige Schmuckstück einen elenden Eindruck. Schließlich wurde sie von der Stadt abgebaut und eingemottet. Die Versuche seitens des Freundeskreises, die Telefonzelle wieder öffentlich zugänglich zu machen, scheiterten, bis sich jetzt auch Bürgermeister Tobias Stockhoff der alten Lady erbarmte. „Sie wurde rundum gesandstrahlt und in frischer roter Farbe neu lackiert. Der technische Dienst der Caritas hat sie aufwendig aufgearbeitet“, freut sich Jürgen Bernhardt, dass sein Heim die Zusage für die „Aufnahme“ bekommen hatte. Der offiziellen Einweihung am neuen Standort ging eine „englische Woche“ mit Fish & Chips, Diavorträgen, Teatime und weiteren Aktionen in St. Anna voraus. Am vergangenen Sonntag wurde dann feierlich das rote Schleifenband zerschnitten und die Zelle, in der allerdings nicht mehr telefoniert werden kann, freigegeben. Philip Ralph, gebürtig aus Crawley und im Freundeskreis aktiv, erzählte aus der Perspektive der Telefonzelle ihre Geschichte. 1936 produziert Und so erfuhren die Gäste, dass sie 1936 als eine von insgesamt 60.000 produzierten „Jubilee Telephon-Boxes“ zu Ehren des silbernen Thronjubiläums von King George V. „geboren“ wurde. Und auch das Gewicht der gusseisernen Dame auf dem stabilen Betonsockel gab der Brite preis: 690 Kilo bringt die gewichtige Persönlichkeit auf die Waage.

 

von Anke Klapsing-Reich

Quelle: Dorstener Zeitung

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